Deutsch

Warum wir Sprache mit Mathematik verknüpfen

Fächerübergreifender Unterricht stellt eine der Möglichkeiten dar, Schlüsselqualifikationen wie  Flexibilität, Kooperation, selbständiges Denken und Handeln und Selbstverantwortung auszubilden. Er fördert vernetztes Denken, Reflexions- und Kritikfähigkeit. 

Die Verbindung von Mathematik und Sprache erscheint in diesem Zusammenhang von besonderer Bedeutung, da sie für beide Fächer und deren Verständnis sehr viel leisten kann. Es gibt zahlreiche Parallelen und Berührungspunkte,  die man erkennen muss, sodass klar wird, dass die beiden Fächer einander unterstützen und ergänzen können. Dies umso mehr, als das Kompetenzmodell Mathematik die Handlungsbereiche "Modellbilden", "Argumentieren und Begründen" und "Interpretieren" umfasst, die sich in sehr ähnlicher Form auch in den für Deutsch definierten Kompetenzen finden. Andererseits ist das Lesen und Interpretieren nicht linearer Texte (Grafiken) Bestandteil der Lesekompetenz im Deutschunterricht. 

Mathematik muss als formale Sprache gesehen werden. Um sie besser zu verstehen, ist die Verbindung von Umgangssprache und Mathematik in der Schule notwendig. Dabei kann in beide Richtungen gearbeitet werden, das heißt, dass einerseits die mathematische Zeichensprache in Umgangssprache "übersetzt" wird, es bedeutet jedoch auch, dass Schüler/innen die Kompetenz erwerben, umgangssprachlich formulierte Inhalte in die mathematische Sprache zu übertragen. Indem Gemeinsamkeiten und Unterschiede der beiden Darstellungsformen erkannt und genutzt werden, kann mathematisches Verständnis gefördert werden. 

Wenn Schüler/innen mathematisches Handeln reflektieren, Rechenschritte und Lösungsansätze erklären, werden ihre Gedanken klarer und sie entwickeln mathematisches Verständnis, und zwar sowohl für sich selbst als auch für andere (Peerteaching, Präsentation etc. ). Im Gegenzug entwickelt sich durch Reden über Mathematik ein selbstverständlicher Umgang mit dem Fachvokabular. Umgekehrt können das Kommentieren, die Reflexion und Argumentation mathematischen Handelns die Qualität der Textarbeit im Deutschunterricht positiv beeinflussen.

Ein weiterer wichtiger Bereich ist der Umgang mit Textaufgaben. Schüler/innen sollen für die Lösung mathematischer Aufgabenstellungen bewusst auf die im Deutschunterricht geforderten Kompetenzen im Umgang mit Texten (Anwendung verschiedener Lesestrategien, Entnahme und Bewertung von Informationen ...) zurückgreifen können.

Lernen ist immer dann besonders erfolgreich, wenn es als für das eigene Leben bedeutend erkannt wird. Es ist also notwendig, den engen Zusammenhang von Sprache und Mathematik im Alltag hervorzuheben. Schülerinnen und Schüler sollen bemerken und verstehen, wie zahlreich Alltagssituationen sind, in denen beide Bereiche vorkommen (Werbung, Verträge, Einkaufen, Medien ...), und wie wichtig es ist, Zusammenhänge herstellen zu können. Wenn Schüler/innen den Sinn und das Ziel von Wissenserwerb erkennen, sind sie motivierter, leistungsfähiger, wissensdurstiger und kreativer.

Kompetenzen Deutsch, 8. Schulstufe

Die hier verfügbare Version der Bildungsstandards Deutsch, 8. Schulstufe entspricht der Verordnung des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur (BMUKK) vom 1. Jänner 2009. Die einzelnen Kompetenzen wurden jedoch durchnummeriert (1 bis 52), um die Kommunikation im kollegialen Austausch und Fortbildungsveranstaltungen zu vereinfachen.

Kompetenzbereiche

 

Kompetenzbereich Zuhören und Sprechen

Altersgemäße mündliche Texte im direkten persönlichen Kontakt oder über Medien vermittelt verstehen

  • 1. Schüler/innen können das Hauptthema gesprochener Texte erkennen
  • 2. Schüler/innen können die wesentlichen Informationen gesprochener Texte verstehen
  • 3. Schüler/innen können die grundlegenden Informationen gesprochener Texte mündlich und schriftlich wiedergeben
  • 4. Schüler/innen können die Redeabsicht gesprochener Texte erkennen
  • 5. Schüler/innen können stimmliche (Lautstärke, Betonung, Pause, Sprechtempo, Stimmführung) und körpersprachliche (Mimik, Gestik) Mittel der Kommunikation erkennen

Gespräche führen

  • 6. Schüler/innen können grundlegende Gesprächsregeln einhalten
  • 7. Schüler/innen können in Gesprächen auf Äußerungen inhaltlich und partnergerecht eingehen
  • 8. Schüler/innen können in standardisierten Kommunikationssituationen (Bitte, Beschwerde, Entschuldigung, Vorstellungsgespräch, Diskussion) zielorientiert sprechen
  • 9. Schüler/innen können die Sprechhaltungen Erzählen, Informieren, Argumentieren und Appellieren einsetzen

Inhalte mündlich präsentieren

  • 10. Schüler/innen können artikuliert sprechen und die Standardsprache benutzen
  • 11. Schüler/innen können stimmliche (Lautstärke, Betonung, Pause, Sprechtempo, Stimmführung) und körpersprachliche (Mimik, Gestik) Mittel der Kommunikation in Gesprächen und Präsentationen angemessen anwenden
  • 12. Schüler/innen können in freier Rede und gestützt auf Notizen Ergebnisse und Inhalte sach- und adressatengerecht vortragen
  • 13. Schüler/innen können Medien zur Unterstützung für mündliche Präsentationen nutzen

Kompetenzbereich Lesen

Ausgehend von grundlegenden Lesefertigkeiten literarische Texte, Sachtexte, nichtlineare Texte (Tabellen, Diagramme) und Bild-Text-Kombinationen in unterschiedlicher medialer Form inhaltlich und formal erfassen und reflektieren.

Ein allgemeines Verständnis des Textes entwickeln

  • 14. Schüler/innen können das Hauptthema eines Textes/eines Textabschnittes erkennen
  • 15. Schüler/innen können die Gliederung eines Textes erkennen
  • 16. Schüler/innen können Textsignale (Überschrift, Zwischenüberschriften, Fettdruck, Hervorhebungen, Absätze, Einrückungen, Gliederungszeichen) zum Textverständnis nutzen
  • 17. Schüler/innen können grundlegende nicht-fiktionale Textsorten in unterschiedlicher medialer Form erkennen und ihre Textfunktion (Information, Nachricht, Meinung, Anleitung, Vorschrift, Appell, Unterhaltung) erfassen
  • 18. Schüler/innen können epische, lyrische und dramatische Texte unterscheiden und grundlegende epische Kleinformen (Märchen, Sage, Fabel, Kurzgeschichte) und ihre wesentlichen Merkmale erkennen

Explizite Informationen ermitteln

  • 19. Schüler/innen können zentrale und detaillierte Informationen in unterschiedlichen Texten und Textabschnitten finden
  • 20. Schüler/innen können Informationen aus Grafiken, Tabellen, Schaubildern und Bild-Text-Kombinationen ermitteln
  • 21. Schüler/innen können Wortbedeutungen mit Hilfe von (elektronischen) Nachschlagewerken klären
  • 22. Schüler/innen können gezielt Informationen in unterschiedlichen Medien aufsuchen und beherrschen insbesondere die Internetrecherche und Benützung von Nachschlagewerken

Eine textbezogene Interpretation entwickeln

  • 23. Schüler/innen können Informationen aus unterschiedlichen Texten und Medien vergleichen
  • 24. Schüler/innen können durch das Herstellen von Bezügen zwischen Textstellen die Bedeutung von Wörtern und Phrasen aus dem Kontext ableiten
  • 25. Schüler/innen können zwischen Information, Unterhaltung und Wertung in Printtexten und anderen Medien unterscheiden

Den Inhalt des Textes reflektieren

  • 26. Schüler/innen können Intentionen und vermutliche Wirkungen von Texten und Medienangeboten reflektieren
  • 27. Schüler/innen können Eigenschaften, Verhaltensweisen und Handlungsmotive von Figuren in altersgemäßen literarischen Texten reflektieren

Kompetenzbereich Schreiben

Unterschiedliche Texte formal und inhaltlich richtig verfassen; Gehörtes, Gelesenes, Erfahrenes schriftlich umsetzen; elektronische Textmedien nutzen.

Texte planen

  • 28. Schüler/innen können Methoden der Stoffsammlung (z. B. Mindmap, Cluster) anwenden
  • 29. Schüler/innen können die Textstruktur in Hinblick auf Textsorte und Schreibhaltung festlegen
  • 30. Schüler/innen können ihren sprachlichen Ausdruck an Schreibhaltung und Textsorte anpassen
  • 31. Schüler/innen berücksichtigen Textadressaten und Schreibsituation

Texte verfassen

  • 32. Schüler/innen können beim Schreiben eigener Texte die grundlegenden Mittel des Erzählens (Orientierung, Konfliktaufbau, Konfliktlösung) anwenden
  • 33. Schüler/innen können Sachverhalte und Inhalte nachvollziehbar, logisch richtig und zusammenhängend formulieren
  • 34. Schüler/innen können altersgemäße und für ein Thema relevante Argumente und Gegenargu-mente formulieren und sie sprachlich verknüpfen bzw. gegenüberstellen
  • 35. Schüler/innen können formalisierte lineare Texte/nicht-lineare Texte verfassen (z. B. Lebenslauf, Bewerbungsschreiben, Formulare ausfüllen)
  • 36. Schüler/innen können unter Einhaltung wesentlicher Kommunikationsregeln an einer altersgemäßen medialen Kommunikation teilnehmen (z. B. E-Mail, Leserbrief ...)
  • 37. Schüler/innen können das Schreiben als Hilfsmittel für ihr eigenes Lernen einsetzen (Zusammenfassung, Stichwortzettel ...)

Texte überarbeiten

  • 38. Schüler/innen können fremde und eigene Texte nach vorgegebenen Kriterien inhaltlich optimieren
  • 39. Schüler/innen können fremde und eigene Texte nach vorgegebenen Kriterien sprachlich und orthografisch optimieren
  • 40. Schüler/innen können fremde und eigene Texte im Hinblick auf Erfordernisse der Textsorte optimieren

Kompetenzbereich Sprachbewusstsein

Einsicht gewinnen in Struktur, Normen und Funktion der Sprache als Voraussetzung für Textverstehen, wirkungsvollen Sprachgebrauch und gelungene mündliche und schriftliche Kommunikation unter Berücksichtigung des Sprachstandes von Schülerinnen und Schülern mit einer anderen Muttersprache als Deutsch. (Dieser Bereich ist integrierter Bestandteil aller anderen Kompetenzbereiche des Faches Deutsch.)

Text- und Satzstrukturen kennen und anwenden

  • 41. Schüler/innen erkennen die sprachlichen Mittel für den Textzusammenhang (Binde-, Ersatz- und Verweiswörter) und ihre Funktion
  • 42. Schüler/innen erkennen und variieren Satzbau und Satzbauelemente: Hauptsatz, Gliedsatz, Satzglied, Satzgliedteil
  • 43. Schüler/innen können Sätze durch Satzzeichen strukturieren
  • 44. Schüler/innen erkennen Verbformen und können sie funktional anwenden Wortarten und Wortstrukturen kennen und anwenden

Wortarten und Wortstrukturen kennen und anwenden

  • 45. Schüler/innen können Wortarten und ihre wesentlichen Funktionen erkennen und benennen
  • 46. Schüler/innen können Grundregeln der Wortbildung (Ableitung und Zusammensetzung) anwenden

Über einen differenzierten Wortschatz verfügen und sprachliche Ausdrucksmittel situationsgerecht anwenden

  • 47. Schüler/innen kennen Bedeutungsunterschiede von Wörtern: Wortfelder, Wortfamilien, Synonyme, Antonyme, Ober- und Unterbegriffe
  • 48. Schüler/innen kennen die Bedeutung von grundlegenden idiomatischen Wendungen (insbesondere von verbalen Phrasen)
  • 49. Schüler/innen können Sprachebenen unterscheiden (z. B. gesprochene und geschriebene Sprache, Dialekt, Umgangssprache, Standardsprache) und an die kommunikative Situation anpassen

Über Rechtschreibbewusstsein verfügen

  • 50. Schüler/innen beherrschen grundlegende Regeln der Dehnung, der Schärfung, des Stammprinzips, der Groß- und Kleinschreibung und können diese beim Schreiben anwenden
  • 51. Schüler/innen beherrschen die Rechtschreibung des Gebrauchswortschatzes einschließlich gängiger Fremdwörter
  • 52. Schüler/innen können Arbeitshilfen zur Rechtschreibung (z. B. Wörterbuch) einsetzen