Projektphilosophie

Mathematische Bildung

Bildungsstandards haben den Blick auf die Kompetenzentwicklung und Lernergebnisse bei Schüler/innen geschärft. Das hat zur Folge, dass das Lernen vom Kind aus gesehen und kompetenzorientiert gearbeitet werden muss.

Diese Website zeigt das Ergebnis des mehrjährigen Prozesses, bei dem sich Schulen aus ganz Österreich mit Lernen beschäftigt haben. Sie bietet die Möglichkeit, Vorhandenes zu nutzen, auszuprobieren, weiterzuentwickeln - sich mit auf den Weg zu machen.

Es geht um Mathematikunterricht

Es geht um Schüler/innen, es geht um Lehrer/innen, es geht um gemeinsames Lernen. Erfolgreiches Lernen ist eine Frage der Beziehung.

 

Mathematik bereichern, miteinander bewegen, mehr bewirken

„Mathematische Bildung von der 5. bis zur 8. Schulstufe“ – kurz: P[MB:5-8] – ist das Nachfolgeprojekt der Arbeitsgruppe „Bildungsstandards für Mathematik am Ende der 8. Schulstufe“ (M8-Workshop). Wir haben uns auf den Weg gemacht, gemeinsam Unterricht zu entwickeln, der das Lernen in den Mittelpunkt stellt. Wobei mit „gemeinsam“ alle Lernenden im Prozess (Schüler/innen, Lehrer/innen, Schulleiter/innen und Eltern) gemeint sind.
Im Entwicklungsprojekt MB3 - Mathematik bereichern, miteinander bewegen, mehr bewirken - haben sich Lehrer/innen aus allen Schultypen der Sekundarstufe I mit einer neuen Lernkultur und Unterrichtsentwicklung beschäftigt. Die Ausgangssituationen waren unterschiedlich, ebenso die Entwicklungen. Die Ergebnisse dieses zweijährigen Prozesses finden sich in den "Themen" dieser Website.

Wir gestalten mathematische Bildung innovativ und geben der Mathematik „ein Gesicht“.

Das bedeutet für uns, dass Lernen persönlich ist, dass es individuell verläuft, dass es aktiv und eigenverantwortlich gestaltet wird und von der Welt der Schüler/innen ausgeht. Lernen gelingt, wenn die Schüler/innen sagen: „Das hat etwas mit mir zu tun.“ Erfolgreiches Lernen ist auch eine Frage der Beziehung: Es geht um Schüler/innen, es geht um Lehrer/innen, es geht um gemeinsames Lernen.

Wir stellen den Lernprozess der Schüler/innen in den Mittelpunkt.

Das heißt, wir unterstützen und begleiten sie bei der Entwicklung ihrer Kompetenzen. Wir trauen Schüler/innen zu, immer mehr Verantwortung für ihren eigenen Lernprozess zu übernehmen.

Wir ermutigen Schüler/innen, eigene Lernwege zu gehen.

Damit meinen wir, dass sie eigene Strategien entdecken und ihre Selbstwirksamkeit erleben. Wir möchten, dass Schüler/innen Schule als ihr Entwicklungsfeld sehen.

Wir bieten vielfältige Lernumgebungen an.

Daher wünschen wir uns ein Lernklima, in dem jede und jeder Einzelne Wertschätzung, Anregung und Orientierung erfährt. Das fördert die Motivation und die Bereitschaft zum Lernen.

Wir unterstützen und begleiten Schüler/innen beim Aufbau von Kompetenzen.

Wir gehen davon aus, dass Schüler/innen Kompetenzen entwickeln können, wenn sie

  • verstehen lernen, worum es bei einem Thema geht, und Ziele erkennen;
  • Wissen, Fertigkeiten und Fähigkeiten erwerben, langfristig behalten und verfügbar haben;
  • Strategien entwickeln, um Problemstellungen zum Thema erfolgreich zu bearbeiten;
  • grundlegende Muster in für sie neuen Situationen anwenden können;
  • die Bereitschaft haben, dies auch zu tun.

Kompetenzen stellen die Verbindung von Wissen und Können her, befähigen zur Bewältigung von Problemen, Aufgaben und Situationen, beinhalten aber auch die Bereitschaft, diese Fähigkeiten flexibel einzusetzen.
Vgl. Franz E. Weinert: (Hg.): Leistungsmessungen in Schulen. Weinheim/Basel 2002, S. 27.

Wir planen Lernen im fachlichen und überfachlichen Bereich entlang einer Curriculumspirale.

Wir gehen von der Vorstellung einer fachlichen Curriculumspirale aus (angelehnt an das Konzept der Mathematikdidaktikerin Regina Bruder, Technische Universität Darmstadt) und entwickeln Grundmuster, die wiederkehrend einen langfristigen Kompetenzaufbau absichern und eine individuelle Weiterentwicklung möglich machen.

Spirale

Wir greifen die im Lehrplan vorgegebenen Themen auf und entwickeln sie anhand von Leitgedanken und großen Zielen. Basierend auf den Vorkenntnissen der Schüler/innen wird das Thema zunächst auf einer niedrigen Ebene entfaltet. Von der 5. bis zur 8. Schulstufe kehrt es auf einer immer höheren Ebene wieder. Grundlegende Muster bleiben erhalten und werden erweitert. Innerhalb dieser Lernspirale wählen Schüler/innen unterschiedliche Lernwege, bauen überfachliche Kompetenzen auf, reflektieren und dokumentieren ihr Lernen. 

Schüler/innen lernen verstehen, worum es bei einem Thema geht, und können daraus ableiten, wie man vorgehen kann, um Problemstellungen zum Thema erfolgreich zu bearbeiten. Sie entwickeln die Bereitschaft, dies auch zu tun. Damit können Schüler/innen auch Strategien entwickeln (fachliche und überfachliche), wie das Gelernte auf verschiedenste Situationen angewendet werden kann.

Lernprozesse, die in einem derartigen Umfeld stattfinden, ermöglichen individuelle Zugänge, sie überfordern und sie unterfordern nicht, was eine wesentliche Grundlage für das Lernen ist.